Die Bürgerstiftung Halle hat eine Woche lang Kindern aus dem Stadtteil Medizinerviertel im Halleschen Osten gezeigt, wie sie selbst aktiv werden und über sich hinaus wachsen können. In den Workshops wie Jonglage, Luftartistik, Laufkugel etc. entdeckten sie mit professionellen ZirkuspädagogInnen des Kinderzirkus Klatschmohn die Grundlagen spannender Zirkusdisziplinen.
Wir möchten mit unserem Format einen vertrauensvollen Rahmen schaffen, in dem sich die Familien trotz sprachlicher und kultureller Barrieren einlassen können.
Neben dem vordergründigen Ziel, dass die Kinder Spaß haben und sich bewegen, verfolgen wir einen mehrschichtigen pädagogischen Ansatz:
- Die Kinder erfahren die Kraft der Gemeinschaft, sie lernen einander besser kennen, akzeptieren und respektieren.
- Das gemeinsame kreative Arbeiten wirkt eingefahrene Hierarchien und Rollenmuster entgegen und befreit Kinder von negativen Etiketten.
- Die verschiedenen Zirkusdisziplinen stärken das Körperbewusstsein der Kinder und bieten
Ausdrucksmöglichkeiten fernab von sprachlichen Barrieren.
Die Workshopnachmittage starten mit Warm-ups und Kennenlern-Spielen in der Großgruppe. Am
ersten Tag dürfen sich die Kinder ihre „Lieblings-Disziplin“ aussuchen und lernen ihren Trainer bzw.
ihre Trainerin kennen. Die Aufgabe der TrainerInnen ist es aus der zusammengewürfelten
Kindergruppe ein Team zu formen, das die Individualität und das Könnens jedes einzelnen Kindes
berücksichtigt. Durch die Arbeit in Kleingruppen (8 Kinder pro Gruppe) ist eine individuelle Zuwendung
und Unterstützung durch die professionellen ZirkuspädagogInnen gewährleistet.
Neben der Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung möchten wir den Kindern Zugang zu
ansprechenden Möglichkeiten der kulturellen Freizeitgestaltung bieten, da Spiel- und Erholungsräume
in ihrem Viertel rar sind. Kinder, bei denen ein nachhaltiges Interesse am Zirkusleben geweckt wurde,
können auch nach Abschluss des Projektes an den Angeboten des Zirkus Klatschmohn teilnehmen.
Das Projekt konnte inhaltlich wie geplant umgesetzt werden und es wurde die Zielgruppe erreicht, die ursprünglich erreicht werden sollte. Die sozialräumlichen Gegebenheiten fanden wie vorgesehen Berücksichtigung. Die Angebote konnten durch die Förderung kostenfrei und niedrigschwellig durchgeführt werden. Sie waren dadurch vielen Kindern zugänglich. Es gab einen engen Austausch mit der Schulsozialarbeit in Bezug auf die Anmeldung der TeilnehmerInnen.
Die Zusammenarbeit unter den Kooperationspartnern lief wie geplant und war sehr gut. Die Zusammenarbeit mit den SchulsozialarbeiterInnen der Schule ist sehr effektiv und begünstigt die Arbeit aller Kooperationspartner sehr.
Es wurden Nachgespräche mit allen Beteiligten/Partnern geführt, wobei es Einigkeit darüber gab: Für alle Bündnispartner ist ein weiteres Projekt in einem ähnlichen Setting vorstellbar.
Um einen niedrigschwelligen Zugang zu unserem Angebot zu schaffen, arbeiten wir mit der Grundschule im Viertel „K.F. Friesen“ zusammen. Die Ansprache der Kinder sowie der Kontakt zu den Erziehungsberechtigten erfolgt über die Schulsozialpädagoginnen. Den SchülerInnen ist die Teilnahme an der Zirkuswoche freigestellt, die Teilnahme bzw. Nicht-Teilnahme fließt nicht in die Notengebung ein.